Bericht: Kulturgüterschutz

22.05.2018

Kulturgüterschutzraum beim Schloss Haldenstein

Mit sehr vielen Fragezeichen und einer guten Portion «Gwunder» warteten am 22. Mai 2018 24 Personen vor dem grossen Tor unter dem Schloss Haldenstein auf die Führung mit der Kuratorin des Rätischen Museums, Frau Dr. Andrea Kauer.

Der Kulturgüterschutzraum wurde 1985 erstellt und hat mit einer Fläche von 2000 m² und mit 100 000 Objekten eine unbeschreibliche Dimension, die man in diesem Untergrund nie vermuten würde. Bei einer konstanten Temperatur von 15 bis 18 °C und einer genau kontrollierten Luftfeuchtigkeit werden Schätze aus dem ganzen Kanton gehegt und gepflegt. Alle Objekte werden registriert und katalogisiert, wie zum Beispiel gerade jetzt, wo Herr Hege dabei ist, alte Keramik aus dem ganzen Kanton zu erfassen. Wer hat vielleicht – ganz unbewusst – kleine Kostbarkeiten noch zu Hause. Frau Dr. Kauer, eine sehr begeisterungsfähige Leiterin, hat uns alle in kürzester Zeit in ihren Bann gezogen. Die Frage, warum haben wir das nicht schon viel früher besichtigt, war immer wieder zu hören. Wer hätte unter den alten Mauern vom Schloss Haldenstein so etwas auch nur vermutet.Die Aussage, dass nur 10 % der Kulturgüter im Rätischen Museum ausgestellt werden können, lässt die Grösse und Vielfalt der Schätze nur erahnen. Das Motto der Kuratorin «sammeln, bewahren, forschen und vermitteln » erklärt auch den grossen Platzbedarf und das grosse Engagement für das Kulturgut in Graubünden, das so reichlich vorhanden ist, aber oft zu wenig gewertet wurde, und auch heute zum Teil immer noch unterschätzt wird. So gilt nach wie vor : Sammelt und bewahrt unsere Vergangenheit.

Judith Durisch-Vieli