Bericht: Orgelführung Heiligkreuzkirche Chur

10.09.2018

Orgelführung und -musik in der Heiligkreuzkirche

So, nun hat der Bündner Serniorenverband seit dem 10. September ca.30 Orgelexpertinnen und -experten mehr. Die wissen jetzt, was ein Brustwerk ist, etwas über 26 Register, was ein Orgelprospekt ist, usw. …

Die Kuhn-Orgel in der Heiligkreuzkirche wurde uns von Martin Gantenbein, Organist, vorgestellt, so lebendig, dass die eineinhalb Stunden im Nu vorbeigingen. Die Liebe zu seinem Instrument war ihm förmlich anzumerken. Natürlich hörten wir auch Musik, gleich zu Beginn und immer wieder zwischendurch: kurze Stücke von Dupré, Mozart, Jazziges und Ländler. Diese virtuos gespielten, musikalischen Einlagen machten die Führung zum einmaligen Erlebnis.

Die Königin der Musikinstrumente ist also vielseitig und steht seit ca. 1000 Jahren in vielen Kirchen. Die Zeiten, als die Dorfkinder den Blasebalg treten mussten, ist vorbei, die Orgeln sind heutzutage mechanisiert und die Registrierung digitalisiert, falls die entsprechende Einrichtung vorhanden ist. Die Registrierung, d. h. in welchen Klangfarben ein Musikstück tönen soll, wird weitgehend vom Organisten bestimmt und eingestellt. Wie die einzelne Pfeife tönt, hat mit dem Material, das zu deren Bau verwendet wurde, zu tun und auch mit der Bauart, z. B. Pfeifen, die wie Trompeten tönen, haben Metallplättchen eingebaut. Die hölzernen Pfeifen sind aus verschiedenen Hölzern hergestellt, deshalb die verschiedenen Klangfarben, die metallenen aus verschiedenen Legierungen, je mehr Blei drin steckt, umso weicher der Klang. Von den 1500 Pfeifen dieser Orgel sieht man nur gerade deren 35 im Prospekt, d. h. in der Vorderansicht. Als wir vor der Orgel standen, wurden die vielen Möglichkeiten direkt demonstriert, mal fröhlich, mal majestätisch oder auch traurig.

Sicher werden die Teilnehmenden in Zukunft aufmerksamer zuhören, wenn irgendwo eine Orgel erklingt.

Danke für die Organisation dieser eindrücklichen Führung und den feinen Apéro.

Silvia Keller