Bericht: ARA Chur

21.10.2018

Rein in den Rhein

Am 22. Oktober besammelten sich 24 Personen vor der ARA, Rheinmühleweg
in Chur, um sich über den neusten Stand der Abwasserreinigung zu
informieren.

Curdin Hedinger, Betriebsleiter der ARA, hat uns begrüsst und sogleich
in den Vorführraum der Anlage geführt, wo uns ein sehr interessanter Film
über den Ablauf der Reinigung des Wassers gezeigt wurde. Die vielen Zahlen
und Fakten haben die Grösse dieser Anlage dokumentiert. Das Kerngeschäft
ist der Abbau von Kohlenstoff und Stickstoff sowie die Entfernung von Phosphaten. Die Kerndaten sind 10-12 Mitarbeiter, welche im Turnus
alle Arbeiten durchführen.Das Abwasser hat eine Aufenthaltszeit von 16-25 Stunden in der Anlage.

Zu dem üblichen Haushaltabwasser kommen noch problematische Industriebetriebswasser und ca. 100 Tonnen Fremdsand, was gereinigt werden
muss. In den gut sichtbaren grossen Trockentürmen werden jährlich 15'000
Tonnen Schlamm entwässert. Daraus entsteht eine Menge von 5'000 Tonnen
Klärschlammgranulat, welches in der Zementfabrik in Untervaz als
Brennenergie eingesetzt werden kann. Grosse Aufgaben und Probleme geben
in Zukunft auch die Entfernung von Mikroverunreinigungen, Medikamentenrückstände und hormonaktive Stoffe. Der Stromverbrauch beträgt 3'950'000 KW/a inklusive Trocknungsanlage.

Bei der anschliessenden Begehung der Anlage in zwei Gruppen, geführt
von Curdin Hedinger und Daniel Huwyler, wurde die Grösse der Anlage
erst richtig sichtbar. Erstaunlich ist, was Mann und Frau alles dem Wasser
auf seinem Weg in die Reinigung mitgeben. Erfreulich und lobenswert ist
die Investition der Stadt Chur in ein Solarfaltdach (Kosten 1.65 Mio.). Längerfristig
soll es helfen, die hohen Stromkosten zu reduzieren. Es ist das weltweit erste Solarfaltdach "Horizon", dies wurde im Jahr 2018 sogar mit dem Innovationspreis für infrastrukturintegriertes Solarkraftwerk ausgezeichnet.


Judith Durisch-Vieli