Bericht: Flughafen Zürich

13.11.2018

Unser Tor zur Welt.

Ein wenig die grosse weite Welt schnuppern … Diese Idee sorgte für einen
schnell ausgebuchten Ausflug zum Flughafen Zürich. Ausgerüstet mit
gelben Warnwesten und einem Badge ging‘s los mit zwei kundigen Führern
auf die Weitwanderung durch den Flughafen, nicht aber ohne zuvor die
Sicherheitskontrolle zu passieren, wie wenn es auf eine Flugreise gehen
würde. Hier arbeiten übrigens 1200 Angestellte. Die Zeiten, als man fast
ohne Kontrolle in ein Flugzeug einsteigen konnte, sind längst vorbei. Die
verschärften Kontrollen auf allen Flughäfen der Welt hätten für die grösste
Zunahme an Arbeitsplätzen in einem speziellen Bereich gesorgt.

Der Flughafen ist wie eine eigene Stadt, 30 Mio. Menschen verkehren hier
pro Jahr, täglich 110'000. Über 200 Firmen sind ansässig mit 27'000 Arbeitsplätzen, allein im Abflugterminal E gibt es ca. 120 Läden und 32 Bars, zu
diesem gelangt man mit einer 1 km langen "Luftseilbahn", sie wird nämlich
von einem Seil gezogen und schwebt in der Luft. Was eine ausgeklügelte
Logistik erfordert, ist die Gepäcksortierung, die gerade für fast eine halbe
Milliarde Franken erneuert wird. Man staunt, dass bei den Tausenden von
Koffern täglich fast alle am rechten Ort ankommen. Das weltweite "Fundbüro"
für alle verlorenen Gepäckstücke befindet sich übrigens in Atlanta,
wo sie hingeschickt und dann an den richtigen Ort weitergeleitet werden.

Auch von Ökologie war die Rede. Sonnenkollektoren, Glasfronten und die
Erde werden zur Wärmegewinnung genutzt, Regenwasser wird gesammelt
für die WC-Spülung, die Enteisungsflüssigkeiten im Winter werden aufgefangen
und recycelt und leise Flugzeuge bezahlen weniger Flughafengebühren.

Per Bus ging es im zweiten Teil auf eine Rundfahrt an den angegliederten
Betrieben vorbei, wie Gate Gourmet mit 45’000-60'000 Mahlzeiten pro Tag,
SR-Technics mit den riesigen Hangars, Schutz und Rettung mit Berufsfeuerwehr,
die in 3 Min. einsatzbereit und an der Rega-Bhs.dasis sein muss.
Vorbei geht es auch am Fracht Terminal, wo täglich 1300 Tonnen Frachtgut
aller Art verladen werden. Lebensmittel in riesigen Kühlcontainern, Tiere in
grossen Käfigen, Wertgegenstände in Tresoren, Autos auf Paletten montiert
usw. und vorbei an den riesigen Schneeräumungsmaschinen.

Wer hätte gedacht, dass der Flughafen auch ein Naturschutzgebiet ist?
Unbeeindruckt vom Fluglärm leben hier Tiere vor allem viele Mäuse, die
grosse Vögel anziehen und für die Piloten zur Gefahr werden. Wildhüter und
Mäusefänger sind fest angestellt, um alles unter Kontrolle zu halten. Das
ganze Gelände umfasst ein 20 km langer Zaun.

Ein Höhepunkt der Rundfahrt war sicher, ganz nahe einem startenden
Flugzeug zuzusehen und die Landung des grössten Passagierflugzeuges, einem
Airbus 380, mitzuerleben. Wahrscheinlich haben alle Teilnehmenden
schon Flugreisen gemacht, das ganze Drum und Dran mit Start und Landung
einmal von aussen, resp. von innen zu sehen, war diese Reise wert.


Silvia Keller