Bericht: Landesplattenberg
21.08.2019
Die Bündner und die Glarner Senioren im Landesplattenberg in Engi.
Einmal pro Jahr treffen sich die Seniorenverbände aus dem Bündnerland
und unserem Kanton zu einem gemeinsamen Anlass. Diesmal waren die
Glarner mit ihrem Präsidenten Paul Aebli Gastgeber. Eingeladen wurde
zum Besuch des Landesplattenbergs. Das Programm war spannend: Hans
Rhyner äusserte sich zu den Abbaumethoden; Hansjürg Streiff führte Berggewohnte durch Teile des Abbaugebietes, Anni Brühwiler brachte den Zuhörenden das Sernftal mit all seinen Besonderheiten näher; Otto Wyss
hiess die Ankommenden vor dem Eingang zum Auditorium mit Alphornklängen
willkommen; Elsbeth Hefti und Annemarie Hodel boten in inniger, wohlklingender Art Jodellieder an. Paul Aebli und Hans Joss, Präsident des bündnerischen Seniorenverbandes, begrüssten.
Der Wettergott stand auf der Seite der Organisatoren. Die garstigen, lange
andauernden Regenfälle hatten aufgehört, man konnte sich nach dem Besuch
des eher kühlen Auditoriums wieder aufwärmen. In diesem einzigartigen
Raum lagen Wolldecken bereit, man schätzte diesen Service. Es fiel gar
positiv auf, wie umsichtig die neue Trägerschaft den Grad der Attraktivität
erhöht hat; sind doch kulinarische Verwöhnprogramme, Führungen, Schieferbearbeitung für Interessierte, Konzerte und anderes angeboten.
Geschickt war die Fülle der Informationen gegliedert. Hansjürg Streiff
brachte unter anderem Geschichtliches näher. So ist der Landesplattenberg
urkundlich erstmals 1565 erwähnt. Abbau und Transport waren gesundheitsgefährdend.
Die Talstrasse und die Sernftalbahn brachten ab 1905 willkommene Erleichterungen, eine geschickt eingerichtete Seilbahn ermöglichte den Transport ins Tal. Der Abbau erfolgte ausschliesslich von Hand. Nicht selten wurde während zehn Stunden pro Tag gearbeitet. Hans Rhyner verdeutlichte im Innern des Bergs. Die teilweise unmenschlich fordernden Arbeitsbedingungen und Entlöhnungen lösten Betroffenheit aus.
Lediglich zehn Prozent des abgebauten Schiefers konnten für den Bau von
Dächern, Schreibtafeln, Böden und Plattentischen verwendet werden. Es
wurde übers Entstehen des Schiefers vor Jahrmillionen, die Übernahme des
Plattenbergs im Jahre 1832 durch den Kanton sowie den Übertrag der Konzession im Jahre 1920 an die Matter Firma Marti bis ins Jahr 1961 geredet.
Nach den willkommen kurzen Begrüssungen trugen Elsbeth Hefti und Annemarie
Hodel in gar gekonnter, abgestimmter Art Jodellieder vor, die viel Freude und Anteilnahme weckten.
Anni Brühwiler wusste – wieder im warmen Freien – vieles übers Sernftal, über Eigenheiten, Vergnügliches und Besinnliches zu erzählen. Man hörte gerne zu. Kulinarisch wurde man bestens verwöhnt – bevor es wieder Zeit fürs Heimkehren wurde und man sich fragte, was die Bündner wohl im nächsten Jahr hinzaubern werden.
Peter Meier
Vizepräsident
Glarner Seniorenverband