Bericht: Appenzell
07.11.2019
Am 7. Movember 2011 fand der Ausflug des BKVS nach Appenzell statt.
Biberbacken in Appenzell / oder Ausflug mit Überraschungen
Wenn ein ehemaliger Bäckermeister, wie Eckhard Lahl für den BKVS einen Ausflug organisiert, müssen Mehl, Zucker, Mandeln und ein Backofen im Spiel sein.
Kurz vor der Adventszeit, eben dann, wenn auch der Samichlaus mit hochrotem
Kopf in der Backstube steht, machen sich 24 Bündner auf den Weg
nach Appenzell, wo sie dem Profi über die Schulter schauen wollen. Ein
Ausflug nach Appenzell ist ohnehin schon ein Erlebnis, aber selber einen
der berühmten Appenzeller Biber herstellen und diesen dann nach Hause
nehmen ist eine massive Steigerung.
Erwartungsfroh treffen sich die zukünftigen „Biberbäckerinnen und Biberbäcker“
am frühen Morgen in Chur. Auf dem Perron nach St. Gallen erleben sie die erste Überraschung: Trotz Gruppenreservation ist kein Wagen für die Reisefreudigen angeschrieben. Was soll’s, das Billett ist vorhanden, der Tag organisiert, also nichts wie los, auch die SBB kann mal was vergessen. Um es gleich vorweg zu nehmen, auch bei den folgenden Zugswechseln und bei der Rückfahrt, war nirgends ein Wagen reserviert, aber die Gruppe traf durchwegs auf freundliche Zugsbegleiter, die sehr hilfsbereit und flexibel reagierten. Die Auflösung des Rätsels „Nichtreservation“ traf 2 Tage später bei den Organisatoren ein…. Am frühen Samstagmorgen erreichte sie eine SMS-Nachricht bezüglich des reservierten Waggons ab Chur. Und dies zog sich über den ganzen Tag hin, bis die Gruppe wieder in Chur angekommen wäre. Irgendwo im Dschungel des Reservationssystems, hatte jemand das Datum verwechselt.
Zurück zum Biber. Angekommen in Appenzell machte sich langsam der Magen
bemerkbar. Das Gefühl heisst Hunger. Gut, dass das ausgesuchte Restaurant
Rössli, wo die „Chäsmaggronen“ und die „Südwoscht“ warten, grad vom Bahnhof aus gesehen werden kann. Oh je…vor der Eingangstür hängt ein Schild „Erst ab 15.00 geöffnet, keine Mittagessen“! Was für ein seltsamer Tag…. schon das zweite Problem. Rasch stellt sich heraus, dass es in Appenzell eben noch ein anderes Restaurant mit demselben Namen gibt. Die gut gelaunte Gruppe begibt sich dorthin und wird herzlich aufgenommen und sehr gut bedient. Das feine Essen und ein guter Tropfen munden allen sehr gut.
Mit der „Stossbahn“ verschieben wir uns nach Appenzell „Sammelplatz“, wo
uns bereits das Bäckerteam erwartet. Zuerst erhalten wir eine gute Einführung
in die Biberbäckerei und dann werden wir selber zu Bäckerinnen und
Bäckern.
Fein duftenden Teig auswallen und in eine vorbereitete Form mit einem
Bärenmotiv drücken und dann viel Marzipanfüllung einfüllen und ein zweites
Teigstück drüber legen, noch einmal kurz die Nähte zusammendrücken
und schon ist das herrliche Prachtstück backbereit.
Nun kommen die Biber in den Ofen und während sie schön braun gebacken
werden, erzählt uns Frau Fässler, die Besitzerin der Bäckerei, ein paar
Geschichten über die Biberbäckerei.
Der Dialekt der waschechten Appenzellerin ist einmalig und für „Bündner
Ohren“ ungewohnt. Oder hätten Sie gewusst, dass:
• än Flickflauder ein Schmetterling ist,
• Täghüfflitee Hagebuttentee heisst und
• Mektig Mittwoch bedeutet?
Nun kommen unsere Biber aus dem Ofen und bevor wir zum Zug nach Altstätten
eilen, werden die feinen Biber noch glasiert.
Ein weiterer geselliger und lehrreicher Tag in guter Gemeinschaft findet so
wieder seinen Abschluss.
Hansruedi Weber, Fläsch